

Es war einmal ein herrlicher Fichtenwald, in welchem der kleine Max im feuchtwarmen Moos ein Buch las.
Die frisch gesprießten Preiselbeersträucher kitzelten leicht seinen Arm, sodass er ständig leise kicherte.
Plötzlich wurde er hellhörig, denn er vernahm ein aufdringliches Summen. Er legte das Buch ab und stand auf, um der Ursache des Geräusches auf den Grund zu gehen.
Zaghaft stampft er durch das feuchte Moos und isst währenddessen seine letzten paar Mistkäfer auf.
Neben dem Klopfen des Grünspechts, vernimmt er das immer lauter werdende Summen.
Er erblickt eine mächtige Fichte, welche durch ihre alleinige Präsenz seinen Ast erhärten und die Kiefernzapfen Samen lässt.
Ihre von Jahrzehnten geprägte Borke und ihr unverkennbarer Harzduft lassen Max erkennen, dass er dem Ziel nah ist.
Er tritt vor den Baum und steckt seinen Finger in ein Astloch, welches mit Schleim gefüllt ist. Nach einer fragwürdigen Kostprobe des schleimigen Sekrets wird ihm bewusst, dass dies nicht des Rätsels Lösung ist.
Er schaut um die Fichte herum und sieht plötzlich etwas. Geblendet von der unvergleichbaren Schönheit, fällt ein Popel aus seiner Nase.
Es ist ein Fliegenpilz welcher ein Lied summt. Max tippt ängstlich, aber mit einer gewissen Lässigkeit auf die Schulter des Pilzes.
Der Pilz blickt zu ihm und schreit. Max erwidert sein Schreien und so ging es dann einige Stunden weiter.
Als sich beide beruhigen, fragt Max was der Pilz hier mache. Der Pilz antwortete, dass er ein Pilz sei und sich nicht aussuchen könne wo er wächst. Max bemerkte allerdings, dass den Pilz etwas bedrückte und so fragte er danach. Er erzählte ihm, dass er sehr einsam wäre und dass es ihn sehr bedrückt, dass niemand ihn essen will.
Doch Max hörte ihm nicht zu und verzaubert von seinem lieblichen Duft, aß er ihn ehe er ganz ausreden konnte.
Nun ist Max ganz allein, doch dies sollte nicht lange so bleiben. Er bemerkte plötzlich, dass die Bäume um ihn herum lebendig wurden und probierten seine M&Ms aus der Tasche zu fischen.
Gepackt von der puren Angst rennt er los und bleibt stehen. Vor ihm steht ein Wildschwein, welches seine Fahrkarte kontrollieren möchte. Von Angstschweiß übersät, durchwühlt er seine Brieftasche und kann zu seiner Überraschung keine Karte finden.
Max reagiert souverän und tritt dem Wildschwein in die Eier. Nun nimmt er die Beine in die Hand, jedoch kommt er so nicht vorwärts und er lässt sie deshalb wieder los.
Er rennt und rennt und um ihn herum wird der Wald immer dunkler. In der Ferne erblickt er einen Schriftzug in einem Baum und als er näher kommt liest er „er kommt dich holen“. Voller Panik rennt er schneller und um Ballast los zu werden, wirft er seine Ohrläppchen ab.
Nun bleibt er stehen um sich neu zu ordnen. Er blickt hinter sich und sieht dort etwas, was ihm die Zehennägel zerschmelzen lässt. Es ist Slendermaus und sie will ihn holen. Max rennt mit letzter Kraft und erkennt in weiter Ferne eine Lichtung im dunklen Wald.
Mit letzter Kraft erreicht er die Lichtung und vor ihm liegt ein Buch, ein Blick nach hinten reicht um zu Wissen dass wenn er jetzt nichts tut, Slendermaus ihn holt.
Geplagt von der Angst des Todes, greift er das Buch und liest vor: Es war einmal ein Herrlicher Fichtenwald...
Das warten hat ein Ende...